Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Bodenstein
Die Freiwillige Feuerwehr Bodenstein wurde am 17. Mai 1896 gegründet. (Schreiben des königlichen Bezirksamtes Roding, das auf dieses Datum verweist). Dort „wird mit Befriedigung zur Kenntnis" genommen, dass zum obigen Datum die Gründung der FF Bodenstein erfolgt sei. Auch eine Aufnahmekarte eines Gründungsmitgliedes und eine Vorschlagliste zur Ehrung zur 40-jährigen Mitgliedschaft verweist auf diesen Tag als Gründungstag.
Die Gründung dürfte der damalige Verwalter des Gutshofes Hr. Schmid dem Besitzer Graf von Walderdorf schmackhaft gemacht haben, sodass die 44 Gründungsmitglieder bereits zum Gründungsfoto in Uniform und mit Messinghelmen antreten konnten.
Der damalige Dorflehrer Max Kögler wurde zum Kommandanten und oben genannter Hr. Schmid zum Vorstand gewählt.
Eine Handdruckspritze und eine "lange Leiter" gehörten auch schon zur ersten Ausrüstung.
1904 bereits wurde die erste Spritze durch eine größere ersetzt, die erste ging nach Wulkersdorf, das zu dieser Zeit ebenfalls zu Bodenstein gehörte.
Beide Spritzen aus der damaligen Zeit sind heute noch funktionsfähig vorhanden.
1906 kam eine Vereinsfahne hinzu.
1908 wurde eine fahrbare Leiter angeschafft.
Wie so oft wurde auch bei der FF Bodenstein ein großer Teil der alten schriftlichen Unterlagen vernichtet, sodass wir über die Zeit vor 1920 auf die Auswertung mündlicher Überlieferungen angewiesen sind.
1923 wurde das erste Feuerwehrhaus errichtet.
1946 kam zur Ausrüstung eine gebrauchte Motorpumpe TS 6
1958 wurde sie durch eine neue TS 8/8 der Marke Ziegler ersetzt.
1961 wurde dieses Gerätehaus durch ein größeres ersetzt.
1966 wurde ein TSF der Marke Ford angeschafft.
1980 wurde dieses mit einem Funkgerät FuG 8b aufgebessert.
1982 wurde die auf dem damaligen Schulhaus vorhandene Luftschutzsirene mit einem Sirenensteuergerät nachgerüstet und konnte nun ferngesteuert Feueralarm auslösen. Gleichzeitig wurde auch im Ortsteil Asang die Luftschutzsirene wieder aufgebaut und erhielt ebenfalls eine Steuerung.
1986 wurde das TSF durch ein neues -der Marke VW- ersetzt.
1987 bildete die FF Bodenstein erstmals eine Damengruppe aus.
1991 wurde die zu diesem Zeitpunkt 85 Jahre alte Vereinsfahne zusammen mit den beiden Gründungsfahnenbändern mit einem Kostenaufwand von ca. 8.600,00 DM restauriert.
1992 lohnte sich die Reparatur der TS 8/8 nicht mehr, sodass diese durch eine neue ersetzt werden musste.
1992 wurde in der FF Bodenstein, zum ersten Mal im Landkreis Schwandorf, eine Frau als stellvertretende Vorstandsvorsitzende gewählt.
Da im Gerätehaus weder Wasser, Heizung oder Unterrichtsmöglichkeiten vorhanden waren und das Fahrzeug bei Einsätzen erst aus der Halle gefahren werden musste, damit sich die Mannschaft ausrüsten konnte und das Gebäude auf gemeindefremdem Grund stand, wurde der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses beschlossen.
1995 erhielt die Feuerwehr ein neues Gerätehaus - das dritte in ihrer Geschichte. Es wurde am 22. Juli eingeweiht und bietet nun neben genügend Raum für die Gerätschaften auch einen Unterrichts- bzw. Aufenthaltsraum.
Da schriftliche Aufzeichnungen aus der Zeit vor 1920 kaum vorhanden, ist über Aktivitäten der Wehr wenig zu erfahren. Der erste große Einsatz ist einer Chronik des Klosters Reichenbach zu entnehmen, dort wird erwähnt, dass am 23./ 24. September 1897 auch die Feuerwehr Bodenstein bei einem Brand im Kloster im Einsatz war.
Aus dieser Chronik ist auch zu erfahren, dass die Idee der Frauen in der Feuerwehr gar nicht so neu ist, denn bereits dort bedienten Frauen mehrere Stunden lang die Handdruckspritzen.
Die FF Bodenstein hat in ihrer 100-jährigen Geschichte (bis 1996) nur 10 Kommandanten und nur 6 Vorstandsvorsitzende gehabt.
Interessantes:
Am 16.11.1923 (Inflationszeit) spendete der damalige Vorsitzende fünf Millionen Mark, gleichzeitig wurde der Beitrag abgeschafft und nur noch Spenden entgegengenommen.
Das 25-jährige Bestehen wurde nur mit einer Ehrung der Gründungsmitglieder gefeiert.
1925 wurde eine Sterbekasse eingeführt aber 1934 wieder aufgehoben.
1929 wählte man zum ersten Mal auch einen Hornisten und einen Sanitäter.
1934 wurden erstmals 0,60 Mark je Mitglied und Jahr an den Landesfeuerwehrverband bezahlt.
1936 wurde ein Verbandskasten angeschafft, der von einem Sattlermeister aus Nittenau angefertigt wurde.
Das 50-jährige Gründungsfest wurde nur in Form eines Gedenkgottesdienstes für die in den beiden Weltkriegen gefallenen und auch für die inzwischen verstorbenen Mitglieder gefeiert.
Auch das 75-jährige Bestehen der Wehr wurde nicht besonders gefeiert, sodass das 100-jährige Gründungsfest die erste große Feier in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Bodenstein war, wo gleichzeitig auch eine neue Fahne geweiht wurde.